(Bild: Roland Tichai)
Eine feuchte Fläche von 2,75 Hektar im Osten von Dörverden-Stedorf, die in den letzten Jahren als Acker genutzt wurde, will der AllerArten e.V. wieder in eine magere und feuchte Flachland-Mähwiese mit einem reichhaltigen Bodenrelief entwickeln. Kleinräumig sollen sich Senken mit dauerhaften und temporären Kleingewässern, größere Wiesenflächen, ungemähte Hochstaudenfluren und kleinen Erhebungen mit einzelnen, solitär stehenden Bäumen wie Eiche und Feldahorn abwechseln. Zudem sollen sich einzelne, neu angelegte Steinhaufen und Totholzelemente in das Gelände eingliedern. Als Puffer zu intensiv bewirtschafteten landwirtschaftlichen Flächen auf der West- und Nordseiten sollen Wallhecken angelegt werden. Als Vorbilder dienen die Feuchtbiotope der Heinz-Sielmann-Stiftung, mit Hilfe derer ein engmaschiger Biotopverbund entstehen soll.
Im Zentrum der Entwicklung soll die Schaffung von strukturreichen Feuchtlebensräumen für bedrohte Insektenarten stehen, etwa Libellen stehender Gewässer sowie Schmetterlinge und Heuschrecken der extensiv bewirtschafteten Flachland-Mähwiesen und Hochstaudenfluren.
Die Maßnahmen sollen auch anderen Tierarten wie Teich- und Sumpfrohrsänger, Bekassine, Feldschwirl, Braunkehlchen, Neuntöter, Wachtel, Weißstorch, Moorfrosch, Kamm- und Teichmolch zugute kommen.
Verstreut über das Gelände sollen dauerhafte und temporäre Kleingewässer unterschiedlicher Größe und Tiefe geschaffen werden. Der zum Ausheben der Senken entnommene Boden soll auf der Fläche verbleiben und zur Schaffung von kleinen Erhebungen und randlichen Wallhecken zum Einsatz kommen. Zudem sollen für Insekten Totholz-Elemente - teils stehend, teils liegend - an Gewässerrändern und Erhebungen errichtet sowie Steinhaufen angelegt werden. Auf der Gesamtfläche soll nur Saatgut aus der Region oder für den nordwest-deutschen Raum geeignetes eingebracht werden.
Der Nebenerwerbslandwirt Matthias Riewe aus Dörverden wird große Teile der Fläche einmal jährlich mähen. Dazwischen sollen Brachestreifen verbleiben, die nur jedes zweite Jahr gemäht werden.